Passivhaus

 

Die Häuser werden „passiv“ genannt, weil der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen gedeckt wird, wie Sonneneinstrahlung und Abwärme von Personen und technischen Geräten. Das Ergebnis ist eine positive Raumwahrnehmung, gekoppelt mit einem niedrigen Energieverbrauch. Dabei ist das Passivhaus keine neue Bauweise, sondern ein Baustandard, der besondere Anforderungen bezüglich Architektur, Technik und Ökologie festlegt und nicht auf einen bestimmten Gebäude-

typ beschränkt ist. Es ist auch durch Umbauten und Sanierungen möglich, diesen Standard zu erreichen.

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Beim Passivhaus wird durch die besondere Wärmedämmung der Wände, Fenster und des Daches eine überdurchschnittliche Wärmerückgewinnung der Abstrahlwärme

von Bewohnern und Haushaltsgeräten erreicht. Eine ausgeklügelte Lüftungsanlage vermindert ebenfalls einen Wärmeverlust und regelt die Frischluftzufuhr für die Bewohner. Die Frischluft wird oft durch einen Erdwärmetauscher vorgewärmt dem Gebäude zugeführt. Wichtige Bestandteile sind außerdem eine extrem gute Luftdichtheit, sowie eine spezielle Gebäudeform. Die Gebäudeheizung bei extrem niedrigen Temperaturen durch geläufige Heizungssysteme wie beispielsweise Fernwärme, Gas- oder Ölheizung, Holzofen oder eine solartechnische Anlage kennzeichnet dabei den Grenzbereich zu hochgedämmten konventionellen Gebäudetechnologien.

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Bericht vom

Energietag am 21.9.

Herr Joachim Weller aus Herrenberg berichtete über seine Erfahrungen als Besitzer eines Passivhauses:

Mit der letzten Änderung der EnEV ist der Standard des "Effizienzhauses" inzwischen verbindlich geworden. Das bedeutet  für neue Bauprojekte, ist es eine Überlegung wert

gleich ein Passivhaus  zu bauen. Das zeigte der Vortrag mit Beispielen der vielen Vorteile, auf. Umgerechnet in Heizöl kommt ein Passivhaus im Jahr mit weniger als 1,5 Litern

pro Quadratmeter aus. Man benötigt über 90% weniger Heizenergie als in einem konventionellen Gebäude und auch 80% weniger als für ein Niedrig-energiehaus, aus dem das Passivhaus entwickelt wurde. Erreicht wird diese Einsparung allein durch die Bauweise. Wärmeverluste  verhindern Sie sehr gut durch gedämmte Gebäudehüllen mit einer Zellulosedämmung von bis zu 40 cm Stärke. Fenster mit einer dreifachen Wärmeschutzverglasung ,wie auch hohe Luftdichtheit und eine effiziente Wärmerückgewinnung aus

der Abluft.  Um es auf einen Nenner zu bringen, sind folgende Punkte dafür entscheidend:  Guter Wärmeschutz und Kompaktheit, Südorientierung und Verschattungsfreiheit, Superverglasung und Superfensterrahmen, Luftdichtheit des Gebäudes, Passive Vorerwärmung der Frischluft. Die Frischluft kann über einen Erdreich-Wärmetauscher in das

Haus geführt werden ( Sole-Erdwärmetauscher). Damit kann die Wohnraumlüftung der angesaugten Außenluft um 10 Grad abgesengt werden (Hitze-Schutz im Sommer), was

im Gegensatz zu Klimaanlagen nicht 1000 Watt Leistungsaufnahme bedeutet, sondern nur 30 Watt für die Umwälzpumpe. Herr J.Weller hat in seinem Haus für den Warmwasserspeicher (1000 Liter)als zusätzliche Heizung (neben einem 10 qm großen Solarkollektor) gerademal  1 Raum-Meter Holz-Vorrat  pro Jahr für seine Holzofen gebraucht. Herr Weller zeigte mit entsprechenden Diagrammen, dass die Sonneneinstrahlung über die Südfenster ausreicht um ab März bis Mitte November 2011 ohne zusätzliche Heizenergie auszukommen. Damit sinken die Energiekosten umgerechnet  gerademal auf  7 Euro pro Monat. Energiepreissteigerungen sind so kein Problem mehr.

 

Bericht: Ch.Bemmann

 

siehe auch : passivhaus-weller-live.de   (mit entsprechenden Diagrammen der Effizienz)