Lokale Agenda 21                                                

Arbeitskreis „Natur und Umwelt“ Magstadt 

Rettungspunkte sorgen für schnelle Hilfe im Wald

Eine Kooperation zwischen Forstverwaltung und Gemeinde/Lokaler Agenda 21

(jg/red). Wenn im Wald ein Unglück geschieht, ist es für den Rettungsdienst oft schwierig, die betroffene Person ausfindig zu machen. Eine große Hilfe bei der Ortung sind Rettungspunkte. Von ihnen sind auf Magstadter Gemarkung knapp zehn Stück zu finden.

Die Tafeln sind grün-weiß, oben ist ein grünes Feld mit einem Punkt und vier Feldern zu sehen, darunter steht eine Nummer. Eben diese Nummer ist wichtig, denn sie ist beim Rettungsdienst mitsamt Standortdaten hinterlegt. Bei einem Unfall muss man also einfach nur diese Nummer durchgeben und die Sanitäter können direkt zum Rettungspunkt fahren. Die App „Hilfe im Wald" macht es noch einfacher. Wer nicht weiß, wo der nächste Rettungspunkt ist, kann mit dieser seinen Standort bestimmen und sich den nächstgelegenen Rettungspunkt anzeigen lassen.

Der Anstoß, diese Rettungspunktebeschilderung in Magstadt umzusetzen, kam von Revierförster Jochen Müller. Das System stammt aus der Forstverwaltung, wie er erklärt, und dient eigentlich der Sicherheit der Forstarbeiter. Wenn bei den Arbeiten im Wald etwas geschieht, „ist schnelle Hilfe unerlässlich", erklärt er. Über viele Monate habe man am Rettungsplan gefeilt, um im Notfall den Rettungsdienst an die richtige Stelle im Wald zu lotsen. Ohne Treffpunkte führe das meist ins Chaos. Die Sanitäter kennen sich im betreffenden Waldstück meist nicht gut genug aus, Wege sind aufgrund von Forstarbeiten gesperrt oder im Winter machen Eis und Glätte das Durchkommen schwierig. Die Rettungspunkte jedoch, die sich an öffentlichen Straßen befinden, sind für den Rettungsdienst gut erreichbar.

Auch für private Waldnutzer hilfreich

Der „Casus knacktus" ist allerdings, dass ein Verunglückter jemanden haben muss, der zum Rettungspunkt geht, die Sanitäter in Empfang nimmt und dann zum Unfallort führt. Ist man nicht allzu weit von einem Rettungsweg entfernt, dürfte es aber auch mit einer Wegbeschreibung am Telefon klappen. „Selbstverständlich wollen wir die Rettungspunkte auch so genutzt und gelegt wissen, dass sie für private Waldbesucher nutzbar sind", ergänzt Jochen Müller.

Mit knapp zehn Rettungspunkten sei Magstadt „recht gut aufgestellt", findet der Revierförster. Diese müssten auch sinnvoll aufgestellt sein, wobei ein wesentlicher Punkt die Funkausleuchtung im Wald sei. Mit dem bestehenden Netz seien „alle Waldorte in einem vernünftigen Maß erreichbar". Zum Einsatz kamen die Rettungspunkte in Magstadt bisher zum Glück noch nicht.

Die Nummern auf den Schildern könnten sich allerdings nochmal ändern. Durch die Forstverwaltungsreform wurden Reviere neu aufgeteilt und da die Nummern darauf Bezug nehmen, werden sie zu gegebener Zeit aktualisiert. Man habe um die Reform gewusst, so Jochen Müller, sich aber dafür entschieden, die Beschilderung dennoch schon jetzt anzubringen. Immerhin gab es die Punkte bereits und wenn keiner von ihnen weiß, kann sie auch keiner nutzen. Die Funktionsweise und die Standorte bleiben aber auch nach der Neubeschilderung gleich.

Ehrenamtliche nahmen Beschilderung in die Hand

Eine Besonderheit in Magstadt ist, dass die Anbringung der Schilder die Lokale Agenda 21, Arbeitsgruppe Umwelt und Natur, übernommen hat – also eine Gruppe Ehrenamtlicher. Jochen Müller ging mit dem Vorschlag auf die Gruppe zu und die griff die Idee direkt auf. Der Revierförster brachte Tafeln und Pfosten, die Freiwilligen stellten sie auf, erzählt Moderator Christian Bemmann. Das war im Juni 2019. Die Ehrenamtlichen kümmern sich darüber hinaus auch um die Beschilderung der Wanderwege in der Gemeinde. Derzeit ist man dabei, Täfelchen zu ersetzen, so Ch.Bemmann. Hin und wieder müsse auch etwas am Naturerlebnispfad erneuert werden, was dann ebenfalls zusammen mit Jochen Müller in Angriff genommen wird.

Etwa 14 Personen sind in der Gruppe derzeit aktiv. Ein paar Mal im Jahr kommen die Engagierten zusammen, besprechen anstehende Projekte „und dann werden wir aktiv", berichtet der Moderator. Beispielsweise werden Vogelnistkästen überprüft und gereinigt. Auch Kooperationen mit der Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule finden statt. Die Freiwilligen haben auch die Natur um Magstadt erkundet und daraufhin sieben Wanderwege entwickelt und Wandertafeln aufgestellt, schon vor etwa 15 Jahren. Die längste Tour ist etwa zwölf Kilometer lang.

* Quelle: „Neues aus Magstadt/SG-PR/Jacqueline Geisel"  

        mit der App :

  " Hilfe im Wald "      ist die Navigation einfach,

                                                   Beispiel: Eigene Position -in der App Button links drücken-

                                                                           1.               (GPS Koordinaten)  Längengrad: 8.9651

                                                                                                                              Breitengrad: 48.7486

                                                                           2.               oder  UTM Koordinaten:  32N:  49 7435,88 /  53 99506.47

                                            eine dieser Koordinaten ( hier eine Position als Beispiel )

                                                                 einfach per Telefon 112  an die Rettungsstelle weitergeben.

                                            für die Anzeige der Eigenen Position muss natürlich  das GPS am Smartphone aktiv sein.