Das Thema :

"ASIATISCHES SPRINGKRAUT "

 

Gefahr für die heimische Flora

               

In den letzten Jahren ist an den heimischen Bächen und Feuchtwiesen zunehmend eine sehr attraktive Pflanze mit leuchtend roten Blüten zu beobachten.

Es handelt sich um das drüsige Springkraut.  Es ist eine verwandte Pflanze des heimischen großen Springkrauts (Rühr- mich- nicht- an).

Das drüsige Springkraut ist bei uns nicht ursprünglich heimisch. Es handelt sich um eine neu eingebürgerte Pflanze, einen so genannten Neophyten,

welche eingewandert und neu heimisch geworden ist.

Das drüsige Springkraut stammt ursprünglich aus dem Himalaya-Gebiet und Ost-Indien. Es gelangte 1839 als Gartenpflanze nach England.

Etwa ab 1900 wuchs es auch in Deutschland und hat sich an den Flüssen entlang verbreitet.

Heute ist es in ganz Deutschland und Mitteleuropa, auch abseits der Flüsse, anzutreffen. Im Mittelmeerraum fehlt diese Art.

Als Eindringling ist das drüsige Springkraut überaus erfolgreich.

Es wächst sehr schnell und verdrängt andere heimische Arten aggressiv aus ihrem Lebensraum.

So sind oftmals ganze Bäche und Überschwemmungsbereiche am Rand von den roten Blüten des Springkrautes gesäumt.

Auch ganze Feuchtweisen werden besiedelt.

Es erreicht leicht eine Wuchshöhe von mehr als 2 Metern. Es wächst in Höhen bis 1.000 Metern. In Trockengebieten fehlt die Art.

Auf nassen Böden ohne jeden Lichteinfall fehlt das drüsige Springkraut und es dringt auch nicht so leicht in dichte Wälder ein.

Ist etwas Licht vorhanden und genug Stickstoff im Boden, wächst es auch bis auf 3 Meter Höhe.

Dieses schnelle Wachstum beruht auf sehr hoher Wassereinlagerung bis über 95%.

Voraussetzung für den hohen osmotischen Druck ist die ausreichende Aufnahme von Stickstoff aus dem Boden.

Jede Pflanze produziert bis zu 2.000 Samen. Die Pflanze selbst ist nur einjährig, die Samen bleiben jedoch über 4 - 5 Jahre hinweg keimfähig.

Werden Pflanzen entlang von Fließgewässern durch Hochwasser zu Boden gedrückt, kann sich jeder Knoten bewurzeln und 4 bis 5 neue,

aufrechte, blühfähige Triebe austreiben.

Die Samen werden bei Berührung aus ihrer reifen Kapsel geschleudert und können dabei  bis zu 7 Meter weit fliegen.

Sie gehören zu den Saftdruckstreuern. Während der Reifung steigt der innere Zelldruck massiv an, so dass eine kleine

äußere Berührung reicht, um die Kapsel zu „sprengen“.

Dieser Nahverbreitungsvorgang hat für die Pflanzenfamilie den Namen Springkrautgewächse geprägt.

Die Samen können im Wasser einige Tage unbeschadet überstehen

Zwischen Keimung und Blüte liegen etwa 3 Monate. Die Blütezeit im Hochsommer dauert ca. 3 Monate

und endet im Herbst mit den ersten Frösten. Im Herbst stirbt die Pflanze und verrottet restlos;

also ohne dem Boden noch Halt zu geben. 

 

Probleme / Gefahr:


Das Indische Springkraut bildet wegen seiner hohen Samenproduktion schnell große,

flächendeckende Bestände, in denen keine heimischen Pflanzenarten aufwachsen können.

Da der nur faustgroße Wurzelballen nicht in der Lage ist, das Erdreich zu halten und zu festigen,

besteht insbesondere an Gewässerufern Gefahr durch Instabilität der Böschungen und Erosion.

 

Bekämpfung:


Da es sich um eine einjährige Pflanze handelt, reicht es aus, Samenproduktion und Samenverbreitung zu verhindern. 

Dazu können die Pflanzen vor der Samenreife herausgerissen werden, was bei feuchtem Boden relativ leicht geht.

Die Pflanzen müssen abgeräumt werden, da sie sonst unter feuchten Verhältnissen an jedem Stengelknoten neue

Wurzeln bilden und wieder anwachsen können. 

Bei größeren Beständen in der Ebene kann kurz vor der Blüte, aber auf jeden Fall vor der Samenreife gemäht werden.

Befahrbare Flächen können außerdem gemulcht werden: die zerkleinerten Pflanzen müssen nicht abtransportiert werden.

Bei Uferböschungen ist die Maßnahme auf die jeweiligen örtlichen Verhältnisse abzustimmen.

Auf jeden Fall sollte vermieden werden, die gemähten oder gemulchten Pflanzen im Böschungsbereich liegenzulassen

wegen der Gefahr der Eutrophierung (Überdüngung) des Gewässers. 

Wichtig ist, dass die Maßnahmen möglichst spät, d.h. kurz vor der Blüte durchgeführt werden.

Durch die Größe der Pflanzen werden die meisten dabei erfasst.

Die Bekämpfung muß in den folgenden nächsten Jahren wiederholt werden, da die im Boden reichlich vorhandenen

Samen mehrere Jahre überdauern können.

Empfehlenswert ist die anschließende Aussaat von standortgerechten Pflanzen wie z.B. Mädesüß, Blutweiderich

oder Gilbweiderich: sie bieten neben der Ufersicherung eine gute Herbsttracht für Bienen und viele andere heimische

Insekten (insbesondere Wildbienen und Wildhummeln).

Da die Verbreitung der Springkraut-Samen mit dem Wasser über weite Entfernungen erfolgen kann,

ist eine Bekämpfung der Ausbreitungsherde an den Oberläufen unbedingt notwendig.